Die Lammzeit

Beginnt mit der Schafschur

 

Unsere Schafrassen verfügen mit ihrer Wolle über einen natürlichen Witterungsschutz, der für die meisten Wetterlagen ausreichend ist.

Die jährliche Schafschur findet bei uns vor beginn der Lammzeit statt. Dies jedoch bedeutet, dass die Schafe, samt ihrer bald auf die Welt kommenden Lämmer, bis zum Beginn des Frühlings im Stall bleiben müssen, ehe ihre Wolle sie wieder einigermaßen vor der Witterung schützt.

 

Durch die frühe Schur vor der Stallsaison haben die Tiere ausreichend Zeit, für die Wintermonate wieder genügend Wolle nachwachsen zu lassen.


 

 

Unsere Mutterschafe werden im Herbst gedeckt und bekommen nach ca. fünf Monaten Tragezeit ihre Lämmer. Abhängig vom genauen Deckzeitpunkt liegt die Lammzeit überwiegend zwischen Februar und April. Die Schafe werden in der Regel nur drei bis vier Wochen, während der Lammzeit, im Stall gehalten.

 

 

Sobald das Wetter im Frühjahr gut ist, kommen die Mutterschafe mit ihren Lämmern recht schnell wieder auf die Weiden.

 

Während der Säugezeit ist der Nährstoffbedarf des Muttertiers besonders hoch und die frischen Weiden bieten ein reichliches, vollwertiges und preiswertes Futter. 

 

Die Lämmer bleiben meist bis zum 5./6. Monat bei ihren Müttern und werden dann "abgenommen", da die männlichen Lämmer nun die Geschlechtsreife erreichen und das Risiko besteht ihre Mütter und die anderen Mutterschafe zu decken. Mitunter müssen die Bocklämmer auch schon früher heraus genommen werden, da es auch bei Schafen "Frühstarter" gibt. Dies muss also genau beobachtet werden. 

 

 

 

 

Verkauft werden bei uns alle männlichen Lämmer, die ein Gewicht von mindestens 45 kg haben. Wir verkaufen unsere Lämmer an Zwischenhändler in der Umgebung und von denen werden die Lämmer dann an Schlachthöfe oder andere Betriebe weiter verkauft. 

 

 

Die weiblichen Lämmer bleiben in der Regel bis zum Beginn der "Böckerzeit" (Die Zeit wo die Schafböcke in die Herden kommen) bei ihren Müttern.

Erst dann werden auch sie "abgenommen".

Wir sortieren dann aus den weiblichen Lämmern die besten Lämmer aus, die wir zur Zucht in den nächsten Jahren behalten möchten. (bei uns meist so um die 100 Lämmer)

 

Die übrigen Lämmer werden dann, wie die Bocklämmer, mit einem Gewicht ab ca. 45kg verkauft. 

 

Die frisch geschorenen Schafe laufen nun in einer Großen Gruppe und werden ca. eine Woche vor dem Ablammen angefüttert mit Schrot. Wir erhöhen die Menge an Schrot täglich, damit die Tiere sich an das Schrot gewöhnen, da sie das ganze restliche Jahr über dies nicht kennen. Es kann passieren, dass wenn sie zu viel auf mal fressen sie eine Futterstörung entwickeln und im schlimmsten Fall versterben.

 

 

Als wir noch selbst Ackerbau betrieben haben, haben wir zusätzlich Hafer und Futterrüben angebaut zum Anfüttern. Den Hafer haben wir dann meist den Schafen zugefüttert, die bereits gelammt haben, um die Milchproduktion der Schafe anzuregen.

 

 

Das Ablammen funktioniert zum größten Teil allein und wir müssen das Schaf samt Lämmer nur noch einsammeln und in der Einzelbucht einsperren. 

 

Falls es aber doch zu lange dauert und das Schaf nicht voran kommt, müssen wir Geburtshilfe leisten. 

 

 

Sobald ein Schaf gelammt hat, kommt es in eine Einzelbucht, um sich an ihre Lämmer zu gewöhnen und damit wir die Lämmer und das Schaf ein paar Tage im Auge behalten können, ob alles funktioniert. Ob die Lämmer fit sind und genug Milch erhalten oder ob das Schaf sie auch alle aktzeptiert.

 

 

Nachdem die Schafe mit ihren Lämmer sich genug kennengelernt haben geht es für sie in die Sammelgruppen. Dort können die Lämmer andere kennenlernen und die Mütter müssen lernen ihre Lämmer zu finden. Dies übt schon für die spätere Zeit auf der Weide.

 

 

Allerdings kommt es leider auch vor, das das Mutterschaf ein Lamm nicht als ihr eigenes anerkennen will. Wir versuchen dann sie anzubinden, damit sie sich an ihr Lamm gewöhnt. Dies funktioniert aber nicht immer und dann müssen wir die Lämmer mit der Flasche großziehen. Diese werden dann Handlämmer genannt. 

 

 

 

In den ersten Tagen müssen sie alle 3 Stunden getränkt werden. Sobald sie sich an den Tränkeautomaten gewöhnt haben, können sie nach Bedarf trinken. Eine deutliche Arbeitserleichterung für uns.

Beim Ablammen kann es vorkommen, dass ein Schaf tote Lämmer auf die Welt bringt. Wenn wir Glück haben, hat ein anderes Schaf zur selben Zeit Drillinge bekommen und dann nehmen wir meist davon eins weg, um es dem Schaf ohne eigene Lämmer zu zu schieben. Wir nennen dies "beischmieren". Das Schaf ist allerdings nicht doof und weiß genau das das Lamm nicht zu ihr gehört und versucht es immer weg zu stoßen. Deshalb binden wir das Schaf dann auch an.

 

Meist funktioniert das Beischmieren dann nach ein, zwei Tagen und das Schaf aktzeptiert das fremde Lamm.